Das Buschwindröschen – Zarte Schönheit unserer Wälder

Jetzt ist er mit Macht angekommen … der Frühling mit seiner breiten Palette an Farben und Blüten. Kunterbunt spießt es – trotz des sehr trockenen Winters und Frühjahrs – an allen Orten und lässt uns gut gelaunt in den Tag starten.

Das Buschwindröschen

Besonders fasziniert bin ich jedes Jahr von den Frühlingsgeophyten in unseren Laubwäldern. Sie überschütten uns mit einer Blütenfülle und kündigen den Start ins Frühjahr an. Die Blütezeit dieser Pflanzen ist nur kurz. Sie nutzen die Wärme und das Licht, dass durch das noch nicht geschlossene Blätterdach auf den Boden trifft und ziehen sich nach dem Verblühen wieder zurück in den Boden. Einer der bekanntesten Vertreter dieser Geophyten ist das Buschwindröschen (Anemone nemorosa), dass ganze Blütenteppiche in unsere Wälder und an Gebüschränder zaubert.

Ihren Namen haben die Buschwindröschen vom griechischen Wort „anemos“ was soviel heißt wie Wind. Mit dieser Bezeichnung wird umschrieben, dass sich die zarten Blütenblätter nur im lauen Frühlingswind öffnen und die Dauer ihrer Blüte kurz ist wie ein Windhauch. Diese Eigenschaft ließ die Anemonen zu Symbolen der Vergänglichkeit werden (Quelle: Marina Heilmeyer „Die Sprache der Blumen“). Der Wind trägt die zarten Blütenblätter und die Samen der Anemone mit sich fort. So findet sie sich mit ihren verschiedenen Gattungen fast über die gesamte Erde verteilt.

weiße Blütenteppiche vom Buschwindröschen am Waldboden

Wenn man bei einem Waldspaziergang sieht, durch welch dicke Laubschicht sich die zarten Pflänzchen an Licht kämpfen erkennt man als Gärtner, dass man es sich im Herbst sparen kann, die Laubschicht unserer Büsche und Bäume auf den Pflanzflächen zu entfernen. Das Gegenteil ist der Fall … die Laubschicht schützt Stauden und Zwiebelpflanzen vor Starkregen, strengen Frösten und hält den Boden locker und feucht. Außerdem trägt das sich zersetzende Laub zur Düngung und Humusbildung bei und bietet Tieren Unterschlupf in kalten Wintertagen.